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Panasonic & DECT HAN-FUN oder das Smart Home, wie wir uns es wünschen: ein vielversprechender Test

Seit einiger Zeit verfolgen wir die Entwicklung eines aufsteigenden Industriesektors, der kostengünstigen Hausautomation, die unter der Vorherrschaft verschiedenster Protokolle leidet, wodurch Anwender dazu gezwungen werden, sich entweder an einen einzigen Hersteller zu binden oder unzählige Apps für das Management verschiedenster Geräte einzusetzen. Dies obwohl im Grunde  alle Smart-Home-Lösungen nur ein Ziel haben: die Überwachung der eigenen vier Wände zu optimieren.

Unter den vielen Protokollen verdient eins unsere Aufmerksamkeit: die DECT ULE evolution, aka HAN-FUN, wodurch Geräte mehrerer Hersteller über einen kompatiblen „Hub“ zusammenarbeiten können.  Eine Technologie, die sich als besonders vorteilhaft bei der Sicherheit und Stabilität der Verbindung, bei der Unmittelbarkeit der Kommunikation unter den Geräten und bei der Dauer der Batterie kabelloser Smart-Home-Komponenten erweist. Dank Panasonic, der DECT ULE-zertifizierte Smart-Home-Geräte erstellt und vertreibt, und AVM, Hersteller der bekannten FRITZ!Box, konnten wir sowohl den klassischen Smart-Home-Ansatz (einen proprietären Hub mit Komponenten der gleichen Marke und entsprechender App) testen, als auch den gemischen Einsatz der Geräte wagen. Nachfolgend die Ergebnisse unseres Tests und unsere Schlussfolgerungen.

Der klassiche Ansatz: Home Safety Starter Kit Plus von Panasonic

Das KX-HN6011 Kit von Panasonic besteht aus einem Bewegungssensor, einem Tür-/Fensteröffnungssensor, einer Sirene und einem Hub, der sich mit dem bestehenden WLAN-Netz verbindet und auf DECT ULE für die Kommunikation mit den einzelnen Komponenten setzt. Die technischen Details der einzelnen im Kit enthaltenen Produkte ist HIER auf Deutsch verfügbar.

Interessant: Die Reichweite des DECT-Signals vom Hub beläuft sich nominell auf 300 Meter und der Hub verfügt über einen Port für die Telefonleitung, um den Anwender im Falle eines Einbruchs telefonisch zu warnen. Die Basisstation von Panasonic unterstützt allerdings nur die 2,4 GHz WLAN-Frequenz, zwingt also den Benutzer zum weiteren Einsatz dieser störungsanfälligere Frequenz, obgleich es manche Router gestatten, nur die interferenzfreiere 5 GHz-Frequenz zu aktivieren.

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Vernetzung der Geräte

Um den Hub zu konfigurieren und die Sensoren oder Smart-Home-Aktoren zu verbinden ist es unerlässlich, die App für Android oder iOS zu installieren. Ohne App hat man keinen Zugriff auf den Hub (ebenfalls nicht über die IP-Adresse des Hubs im Heimnetz), um den WLAN-Schlüssel einzutragen und die Geräte zu verbinden. Die Internetanbindung des Hubs ist notwendig, um über die App den Fernzugang zur Panasonic-Basisstation und den Geräten  zu gewährleisten. Das Kit ist ein perfektes Beispiel des klassischen Ansatzes: Panasonic hat ein eigenes hoch-integriertes und gut funktionierendes Ökosystem mit vielen Optionen für die Personalisierung der Überwachungs- und Alarmdiensten mittels Sirene entwickelt, und ermöglicht es, weitere (natürlich) Panasonic-Komponenten einzubinden. Die App (auf Deutsch) erkennt den Hub und erläutert Schritt für Schritt (leicht verständlich, auch für technisch nicht Versierte), wie man die Basisstation und die Smart-Home-Geräte vernetzt. Allerdings wäre es ratsam, sich die Geräte genauestens anzuschauen, um die Tasten zu finden, die man auf Sensoren und Hub für die „One-Push“-Vernetzung drücken muss, da weder die App noch die Bedienungsanleitung deren Position angeben.

Die Geräte signalisieren die erfolgreiche Verbindung und deren sofortige Betriebsbereitschaft mittels grüner LED. Der Hub gibt einen Ton ab. Der Hersteller empfielt jedoch, die LED der kabellosen Komponenten auszuschalten, um die Batterie nicht unnötig zu verbrauchen (die LED vom Tür-/Fenstersensor ist z.B. nicht mehr sichtbar, sobald die Abdeckkappe drauf montiert ist).

Home Safety Starter Kit Panasonic - HUB

Funktionalität und Design

Security first: um auf Hub und Geräte mittels Smartphone zugreifen zu können, ist es notwendig, über die App das Smartphone auf den Hub zu registrieren und ein Passwort festzulegen. Demzufolge erhalten nicht autorisierte Smartphones keinen Zugang zum System. Bezüglich des Desings, so ist es bei Sensoren und Hub linear und abgerundet, was unseren Geschmack genau trifft. Mit der glänzend weissen Farbe sind Sensoren und Sirene an weissen Fensterrahmen, Wänden oder auf weissen Möbelstücken fast unsichtbar. Der zweifarbige Hub hat eine akzeptable Grösse und weist ebenfalls ein elegantes Design auf.

Einmal alle Komponenten mittels App vernetzt, stellt man fest, dass die App an sich ein altmodisches Layout vorweist, wird also dem modernen Design der Geräte und den vielen trendigen Smart-Home-Funktionen nicht gerecht, von denen man, glücklicherweise trotz des Aussehens der App, profitieren kann. Die Navigation unter den verschiedenen Menüoptionen während der Konfiguration der verschiedenen Systemreaktionen ist bedauerlicherweise nicht sonderlich benutzerfreundlich. Tatsache ist, unabhängig von der obsoleten Grafik, dass die Programmier eine schlechte Arbeit gemacht haben, wenn man eine Anleitung braucht, um die App zu bedienen und die Nutzerprofile wie Reaktionszeiten von Sensoren und Sirene (absolut ohrenbetäubend! Hervorragend!) je nachdem einzustellen, ob der Nutzer im Haus oder ausser Haus ist.

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Hervorragend hingegen die Stabilität der DECT-Verbindung zwischen Hub und Smart-Home-Geräten, wovon einige in Räumen eingesetzt wurden, die nicht an den Raum angrenzen, in dem sich der Hub befindet, trotz starker WLAN-Interferenzen (unser Wifi, wie das der anderen Büros / Wohnungen bis zu 3 Stöckwerken über uns) und das Vorhandensein einer weiteren DECT-Basisstation (die unserer FRITZ!Box) in etwa 30 cm Entfernung vom Hub. Einmal genau verstanden, wie die App funktioniert, ist aktuell das Panasonic Starter Kit Plus unseres Erachtens eine unter den artikuliertesten und kostenseitig interessantesten (CHF 229 bei Digitec) Smart-Home-Lösungen auf dem Markt. Besonders empfehlenswert also, wenn man sich problemlos an einen einzigen Brand bindet, der über ein weites Produktportfolio an Smart-Home-Komponenten verfügt, die über einen einzelnen proprietären Hub und einer einzigen App zu managen sind.

Interoperabler Ansatz: Panasonic Home-Safety-Komponenten und FRITZ!Box 7590

Ungeduldig haben wir auf die Verfügbarkeit des neuen FRITZ!OS 7 für unseren Router gewartet, eine FRITZ!Box 7590, die direkt an der Pseudo-VDSL-Leitung betrieben wird (erstaunlicherweise hier mit Annex B), die Swisscom hier in Bioggio liefert. Ein Router, der unseren Einsatz der Netzwerkressourcen komplett revolutioniert hat.

Die neue Firmware unterstützt den HAN-FUN-Standard der ULE Alliance und ermöglicht es, Smart-Home-Geräte anderer Hersteller durch die FRITZ!Box und dementsprechend via MyFRITZ!App fern zu steuern, wenn die Komponenten mit dem Protokoll kompatibel sind. Die Panasonic-Produkte sollten es sein.

Einmal die zu drückende Taste für die Vernetzung mit dem Hub ermittelt, haben wir die Geräte auf die DECT-Basisstation der FRITZ!Box 7590 registriert. Im Handumdrehen und eigentlich viel einfacher als mit der Panasonic-App, wurden der Bewegungs- wie der Tür-/Fenstersensor in der Smart-Home-Übersicht der FRITZ!Box aufgelistet und waren darüber steuerbar. Wir haben also den Versand einer Warnung per Mail eingerichtet, die uns innerhalb wenigen Sekunden nach der Öffnung des Fensters oder Aufzeichnung einer Bewegung mittels Push-Dienst der FRITZ!Box erreichte. Wir konnten sogar Zeitfenster definieren, innerhalb welcher jede Statusänderung der Sensoren hätte uns kommuniziert werden sollen.

Die folgenden Screenshots zeigen die Benachrichtigung der erfolgreichen Anbindung der Smart-Home-Komponenten, die Auflistung der Geräte in der grafischen Oberfläche der FRITZ!Box, die Warnnachrichten über die Öffnung / Schliessung des Fensters und die Erkennung einer Bewegung.

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HAN-FAN2
FB_registrazioneapertura
FB_registrazionechiusura
FB_registrazionemovimento
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Wir waren begeistert und wollten mehr, ergo auf der FRITZ!Box eine Reaktion konfigurieren, dasselbe Szenario (Bewegung = Alarm) replizieren, das wir mit dem Panasonic-Hub implementiert hatten.

Leider jedoch, wird die Funktion der Panasonic-Sirene (in dem Screenshot Gerät HAN-FUN 3) nicht korrekt übermittelt. Sie lässt sich zwar erfolgreich anschliessen, wird aber als Bewengungssensor erkannt, obgleich sie ganz was anderes ist. Wir konnten also die Weiterletung des Befehls zur Aktivierung der Sirene nicht testen. Da uns – zur Zeit – keine weiteren Smart-Home-Geräte zur Verfügung stehen, die man bei einer Statusänderung der Sensoren aktivieren könnte, mussten wir den Test abbrechen. Es ist unklar, ob die nicht korrekte Erkennung der Gerätefunktion durch eine unvollständige HAN-FUN-Kompatibilität der Sirene oder eine noch unreife Integration des neuen Standards in der FRITZ!Box bedingt ist, wir können also die HAN-FUN-Kompatibilität des Home Safety Starter Kit Plus von Panasonic nicht gänzlich beurteilen. Auf IFA werden wir die Gelegenheit haben, mit beiden Herstellern zu sprechen und halten Euch gerne auf dem Laufenden.

Schlussfolgerungen

Obwohl das Panasonic Home Safety Starter Kit Plus an sich absolut zufriedenstellend ist, überzeugt uns der Zwang nicht, die zigste App nutzen zu müssen, um Geräte zu steuern, die an einer hierfür ad hoc erworbenen Basistation hängen. Der interoperable Ansatz ist unseres Erachtens der korrekteste (und liefert derzeit noch einen Grund mehr, sich eine FRITZ!Box neuester Generation zuzulegen): eine Heimnetzzentrale, viele vernetzte Smart-Home-Geräte, die alle über den Router und seine App (falls vorhanden) zu steuern sind. Mit diesem Test konnten wir erste Versuche wagen und sind begeistert. Nun werden wir versuchen, weitere HAN-FUN Produkte von anderen Herstellern zu erhalten, um eine smarte „Multivendor“-Umgebung zu implementieren. Auch darüber werden wir Euch informieren. Wir hoffen, dass diese Technologie reifer wird und demzufolge die Anzahl der auf HAN-FUN setzenden Hersteller steigt, weil sie unweigerlich das Leben einfacher und das Zuhause warhaft intelligent macht.

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1 comment

Daniel 15 November 2018 at 8:26 am

Hi,
toller Bericht. Aber bei mir klappt die anmeldung der Panasonic Komponenten nicht an der Fritzbox (7490). Weder bewegungsmelder noch türkontakt. Habe es sowohl über die DECT Taste als auch über die Browseroberfläche probiert.
Irgendein Tipp?
BG
Daniel

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