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Nach BSI-Warnung vor Kaspersky: Was dahinter steckt, welche Alternativen es gibt und wie ihr die Software richtig deinstalliert

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt Verbraucher vor der Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky. Es sollten alle Anwendungen des Unternehmens durch alternative Produkte ersetzt werden.

Was steckt genau hinter der Warnung und wen betrifft sie? Wir geben einen Überblick.

Woher kommt das Unternehmen Kaspersky und was macht es genau?

„Kaspersky Lab“ ist ein russisches Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Moskau. Es ist auf die Entwicklung von Sicherheitssoftware spezialisiert, insbesondere Antivirussoftware. Die Produkte des Herstellers gehören zu den beliebtesten Sicherheits-Tools auf dem Markt – auch in Deutschland, denn die Antivirussoftware gilt als besonders effektiv. Insgesamt ist das Unternehmen in 200 Ländern mit seinen Software-Produkten aktiv und hat damit einen weitgehenden Einfluss.

Warum warnt das BSI vor Kaspersky-Produkten?

Als Grund der Warnung nennt das BSI die weitreichenden Systemberechtigungen, die man als Verbraucher der Antivirensoftware dem Hersteller erteilt. Denn sie geben dem Software-Unternehmen eine dauerhafte, verschlüsselte und nicht prüfbare Verbindung zu den Servern. „Daher ist Vertrauen in die Zuverlässigkeit und den Eigenschutz eines Herstellers sowie seiner authentischen Handlungsfähigkeit entscheidend für den sicheren Einsatz solcher Systeme“, so das BSI. Das Bundesamt habe aufgrund es Ukraine-Krieges signifikante Zweifel an der Zuverlässigkeit von Kaspersky, daher würde dessen Virusschutzsoftware ein besonderes Risiko für eine IT-Infrastruktur darstellen.

Die aktuellen militärischen und nachrichtendienstlichen Aktivitäten Russlands gegen den Westen würden die Wahrscheinlichkeit eines IT-Angriffs stark erhöhen. Parallel dazu würden sich die Drohungen der russischen Regierung an die EU, Nato und die Bundesrepublik Deutschland häufen. Diese aktuelle Lage erfordere also mehr Vorsicht in der IT-Infrastruktur und einen geeigneten Schutz gegen Cyber-Angriffe, so das BSI.

Bereits in der Vergangenheit wurden dem Unternehmen Kaspersky Verbindungen zum russischen Geheimdienst nachgesagt. Die Gerüchte gingen so weit, dass 2017 die Kaspersky-Antivirensoftware für US-Regierungs-Apparate und Computer verboten wurde. Ein Jahr später folgte die EU mit einer Resolution zum Verbot von Kaspersky-Produkten. Das Unternehmen antwortete mit einer Transparenzoffensive, um die Arbeitsweise und Vertraulichkeit der Software offenzulegen.

Welche Daten könnten durch Kaspersky angegriffen werden?

Das BSI warnt spezifisch davor, dass die russische Regierung die Verbindungen und Daten des IT-Herstellers Kaspersky nutzten könnte – ob freiwillig oder gezwungen – um Zielsysteme anzugreifen. So könnten alle Nutzerinnen und Nutzer der Antivirensoftware ein etwaiges Ziel sein. Das BSI fürchtet also die hybride Kriegsführung Russlands während des Ukraine-Kriegs. Denn für Cyber-Operationen könnten durch die erteilten Berechtigungen deutsche Bürgerinnen und Bürger ausspioniert werden oder eben als Werkzeug genutzt werden, um Systeme anzugreifen.

Dementsprechend seien Unternehmen und Behörden mit besonderen Sicherheitsinteressen und Betreiber kritischer Infrastrukturen besonders gefährdet.

Wie finde ich heraus, welche Antivirensoftware mein Gerät nutzt?

Der Name und die Herkunft eurer Antivirensoftware sind auf jedem Endgerät gespeichert. Bei den meisten findet man diese bei „Einstellungen“ oder „Systemeinstellungen“ unter der Sicherheits-Applikation. Viele Apple- und Windows-Computer haben beispielsweise bereits eine Antivirensoftware eingebaut, die konstant im Hintergrund arbeitet. Dennoch könnte diese ersetzt worden sein, denn es können nicht zwei nebeneinander existieren. Habt ihr immer noch Zweifel, ob eventuell Kaspersky-Software installiert sein könnte? Dann hilft der schnelle Griff zu Google, hier könnt ihr viele Artikel rund ums Thema Virenschutz finden. Hier findet ihr zum Beispiel eine Einleitung für Windows-Programme.

Wie genau deinstalliere ich meine Antivirensoftware?

Eine Antivirensoftware kann deaktiviert und deinstalliert werden. Das BSI rät zu dem vollständigen Ersatz des Produktes. Unter „Einstellungen“, „Programme“, „Systemsteuerung“ oder „Apps“ werden die verschiedenen Anwendungen und Programme, die heruntergeladen und installiert wurden aufgelistet. Wenn die Programmkomponenten der Antivirensoftware angeklickt werden, sollte auch die Option des Deinstallierens erscheinen. Meistens folgt ein Deinstallationsassistenten.

Ist nach der Deinstallation auch wirklich alles weg?

Nein. Gerade bei so tiefgreifenden Applikationen wie einer Antivirensoftware gibt es oft kleinteilige Komponenten, die neben der Haupt-App auf dem Endgerät installiert sind. Auf die gilt es dringend zu achten, um auch alle Restbestände und Befugnisse der Software zu löschen. Für den Umgang damit und das erfolgreiche sowie restlose Deinstallieren der Antivirussoftware gibt es mehrere Hilfestellungen und Tipps im Internet.

Welche Software-Alternativen gibt es?

Das Gute ist, es gibt genug Software-Alternativen zu dem Antivirenschutz von Kaspersky, denn das Unternehmen bietet noch lange nicht das einzige sehr effektive Antiviren-Produkt.

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