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TP-Link M7350: der tragbare LTE-Router im Test

Wie oft kommt es vor, dass man auf einer Geschäftsreise oder im Urlaub das Smartphone als 4G-Hotspot einsetzen muss, um mit einem Notebook zu surfen oder dies einem Familienmitglied oder Kollegen zu ermöglichen? Der in der Redaktion getestete TP-Link M7350 ist ein kleiner Pocket-4G/LTE-Hotspot, der es bis zu zehn Wireless-Geräten ermöglicht, gleichzeitig über die mobile Internetleitung zu surfen.

 

Der erste Eindruck

Der TP-Link M7350 kommt in einer sehr attraktiven Verpackung, die mit umfangreichen Informationen über das Produkt und seine Funktionen beeindruckt.

 

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Im Gegensatz zu der Angabe auf der Verpackung (Symbole auf der Vorderseite), bietet das Gerät kein Dual-Band WLAN, bzw. selbst wenn es Wi-Fi-Verbindungen auf beiden Wireless-Frequenzen von 2,4 und 5 GHz anbietet (ein echter Pluspunkt für den TP-Link M7350), ist es notwendig, über die Benutzerschnittstelle die Frequenz auszuwählen, die man dann ausschließlich verwenden wird. Über WLAN wird man also dann nur durch das ausgewählte Frequenzband surfen können – nicht wirklich praktisch. Die Werkseinstellung (2,4-GHz-Band) ist, aufgrund der Kompatibilität mit den meisten Geräten, eine verständliche Entscheidung. In der Tat muss man sich auch fragen, wie viele eigentlich den Unterschied zwischen beiden Frequenzbändern kennen und diese Parameter ändern würden.

In der Verpackung befinden sich auch ein 2550mAh-Akku für bis zu zehn Stunden Navigation, zwei Adapter für Mikro- und Nano-SIM, ein Ladegerät mit Micro-USB-Kabel, eine Kurzanleitung für die Installation, die komplett und ausreichend ist, um das Gerät richtig zu konfigurieren, sowie weiterführende Dokumentation.

Obwohl das Gerät aus Plastik besteht, sieht es gut aus und liegt gut in der Hand. Mit seiner kompakten Größe (106 x 66 x 16 mm) und einem Gewicht von nur 160 g ist es für jede Tasche geeignet.

 

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Indem man die Menu-Taste auf der Oberseite des Gerätes drückt, zeigt das hintergrundbeleuchtete Schwarz-Weiß-Display alle Details über Betrieb und Netzwerk an. Im Inneren des Gerätes finden die SIM-Karte (mit Adapter, falls erforderlich) sowie eine microSD mit einer Kapazität von bis zu 32 GB Platz, und werden von der Batterie überdeckt. Auf der Innenseite der hinteren Abdeckung werden SSID und der Fabrik-Verschlüsselungscode für den Zugriff auf das Gerät über Wi-Fi angegeben.

Das hat uns begeistert

Zusätzlich zur kompakten Form und zum schönen Design hat uns das Gerät mit seiner einfachen Bedienung und den verfügbaren Konfigurationsoptionen über das Web-Interface verblüfft. Ausgezeichnet sind auch die vom System zur Verfügung gestellten Informationen, die automatische Erkennung der Parameter, die benötigt werden, um mit dem jeweiligen Service-Provider zu navigieren, sowie die Möglichkeit, die Inhalte der microSD im „Netz“ mit autorisierten Nutzern zu teilen, indem man die entsprechende Option auswählt.

Zunächst überrascht von der Tatsache, dass die erste Anmeldung per Werkseinstellung mit dem Benutzernamen und dem Passwort „admin“ erfolgt, wurden wir von der unmittelbaren Anfrage nach einem neuen Benutzernamen und einem neuen Passwort beeindruckt, welches das System auch noch auf seine Robustheit überprüft.

Zu gutem Letzt testeten wir das Produkt mit Online-Streaming-Plattformen: Netflix für Content-on-Demand und ZattooTV (Partner von Salt) für Inhalte in Echtzeit und konnten dabei keinerlei Latenz oder Verlust an Bildqualität feststellen: ein wichtiger Punkt für HD-Sendungen, die einwandfrei gestreamt wurden, selbst wenn die zur Verfügung stehende Bandbreite sehr weit den nominellen LTE-Werten entfernt war.

Interessant ist auch die automatische Umschaltung auf das 3G-Netz, sollte das LTE-Signal nicht verfügbar sein.

Nachfolgend eine Übersicht der getesteten Funktionen, Streaming inklusive:

 

Das fanden wir suboptimal

Leider kann man das Wi-Fi nicht manuell deaktivieren, es schaltet sich jedoch nach x Minuten Inaktivität (konfigurierbar über die Schnittstelle) aus. Wir konnten ebenfalls nicht über eine USB-Kabelverbindung von unserem PC (unter Windows 10) zum Gerät surfen: Die RNDIS-Funktionalität wird – bisher – nur mit Windows XP/Vista/7/8 angeboten. Die Verbindung über Kabel ist jedoch beispielsweise im Zug, in der Lobby eines Hotels oder am Flughafen nützlich, weil Wi-Fi Hotspots leicht von Kriminellen ausspioniert werden können. Wir hoffen daher, dass ein Update bald auch die Nutzung der Kabelverbindung durch modernere PCs gestattet.

Beim Test des Pocket-LTE-Hotspot M7350 von TP-Link hatten wir auch die Hoffnung, Datendurchsatzraten zu erreichen, die so nah wie möglich an den Nennwerten der LTE-Konnektivität liegen. Dies ist allerdings nicht passiert. Wir wissen nicht, ob der geringe erreichte Durchsatz, der zudem stark schwankte (im Durchschnitt zwischen 18 und 25 Mbit/s beim Download mit einem einzigen Peak von 44 und zwischen 11 bis 24 beim Upload mit einem Spitzenwert von 36), auf das Gerät, auf den trüben Tag, auf den Abstand zur Zelle (ca. 2,5 km), auf das Signal (obwohl wir eigentlich das Gerät draußen platzierten, um architektonische Barrieren zu vermeiden, waren nur 3 von 4 Strichen zu erreichen) oder auf andere Ursachen zurückzuführen ist.

Leider findet man in der Benutzeroberfläche keine Angaben bezüglich der maximalen Kapazität der Zelle, mit der sie verbunden ist, oder über die tatsächliche Verbindungsgeschwindigkeit. Sie gibt nur bekannt, dass das Gerät mit 4G/LTE oder eben 3G verbunden ist. Das ist genug für die meisten Menschen, die mit dem kleinen Gerät unterwegs mobil surfen. Wir jedoch würden gerne mehr erfahren.

 

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Fazit

Die 4G/LTE-Technologie verspricht, die Grenzen einer digitalen Kluft zu überwinden, insbesondere der Schweizer, worüber viel zu wenig diskutiert wird. Das Problem haben hier nicht nur die ländlichen Gebiete oder Bergregionen, sondern auch Wohngebiete in der Nähe von großen, städtischen Ballungsräumen (in unserem Fall Bioggio, 5.4 km von Lugano). Deshalb erscheinen die nominalen Durchsatzraten der 4G/LTE-Technologie (150 Mbps Download und 50 Mbps Upload) ein Geschenk des Himmels, vor allem für jemanden, der auf der Suche nach einer Alternative zu herkömmlichen Internetleitungen oder ständig unterwegs ist.

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